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Spielturm Abenteuergeschichte: Fünftes Kapital – Gerechtigkeit

Freitag, 8. Oktober 2010

Gerechtigkeit

Früh morgens klingelte es bei Thalers bereits an der Tür. Wer mochte das sein? Und das am Sonntagmorgen. Er öffnete und schon kam ihm der nicht gerade freundliche Polizist entgegen. “Entschuldigen Sie die Störung, aber ich möchte nur kurz mit Ihnen sprechen.” Der Beamte ließ sich auf einen Küchenstuhl nieder und zog einen braunen Umschlag aus seiner Jacke. “Herr Thaler, schauen Sie sich dieses Foto an. Haben Sie womöglich diese Blechschatulle irgendwo in Ihrem Haus entdeckt?” Der Vater betrachtete die bunte Schatulle auf dem Foto, das ihm entgegengehalten wurde. “Nein, noch nie. Warum? Wie kommen Sie darauf?”

Mit einem gequälten Gesichtsausdruck entgegnete der Polizist:”Das ist die Schatulle, die Frau Rösl aus ihrem Pult gestohlen wurde. Und genau darin lagen die 200 Euro.“ “Aha, und Sie denken, mein Sohn hat diese Schatulle, nicht wahr?” Tom’s Vater war jetzt ganz schön verärgert, weil der Beamte noch immer seinen Jungen verdächtigte. “Ich habe Ihnen schon mehrmals erklärt, dass mein Sohn so etwas nicht macht.” “Gut, in Ordnung. Aber ich komme wieder. So lange, bis ich den Fall gelöst habe.” Endlich verließ der Polizist das Haus. Tom’s Vater machte sich große Sorgen, weil Tom sehr unter diesen Verdächtigungen litt.

“Schaut doch mal, da war doch schon wieder jemand in unserer Festung!” Anja fand in einem der vier Türme eine Kerze und Zündhölzer. Ricky und Tom steckten ihre Köpfe in den Turm und untersuchten ihn. “Sieht aus, als ob ein Obdachloser sich hier sein Nachtlager eingerichtet hat”, raunte Ricky den beiden Freunden zu. “Ja”, entgegnete Tom. “Nur die Schnapsflaschen fehlen noch!” “Wir müssen ihm auflauern und zur Rede stellen!”, rief Ricky, der jetzt die drei anderen Türme besichtigte. “Wir warten einfach bis es dunkel wird, dann sehen wir schon, ob er kommt.”

“Ich habe eine Idee! Ihr übernachtet einfach bei mir. Meine Eltern haben sicher nichts dagegen. Dann können wir dem Obdachlosen auflauern.” Ricky und Anja waren von dem Vorschlag begeistert und holten später gleich die Erlaubnis bei ihren Eltern ein. Von dem Mann allerdings erzählten sie lieber nichts. “Wir können in meinem Zelt übernachten. Vater hat es gleich neben der Terrasse aufgebaut.” “Und falls der Mann durch den Garten läuft, hören wir sicher das Knacken der Äste. Dann können wir sofort nachsehen, wer das ist”, entgegnete Ricky. “Ja und morgen haben wir sowieso frei”, freute sich Anja. Die drei Freunde klatschten vor Begeisterung in die Hände. Das wird sicher spannend werden.

Als es schon langsam dunkel wurde, brachten die drei Detektive ihre Schlafsäcke ins Zelt. Kuga hüpfte ständig zwischen den Kindern hin und her. Auch er wollte etwas von dem Abenteuer abhaben. Die Eltern ließen sicherheitshalber ihr Schlafzimmerfenster einen Spalt offen, damit sie die Kinder hören können. Die drei Freunde erzählten sich noch jede Menge Geschichten, lauschten hin und wieder und schliefen dann auch bald ein. Plötzlich fuhr Tom hoch. Ein Geräusch hatte ihn geweckt. In diesem Augenblick musste er wieder an die Schatten denken, die er damals gesehen hatte. Das waren sicher Obdachlose.

“Kuga, wo bist du?”, flüsterte er ängstlich. Er wollte die beiden anderen nicht wecken. Da! Da waren schon wieder so knackende Laute. Äste! Da lief jemand durch den Garten! Tom war nun total wach und weckte jetzt auch Anja und Ricky. “Was ist?”, wunderten sich die beiden Kinder noch völlig schlaftrunken. “Da ist jemand im Garten, ich habe verdächtige Geräusche gehört. Hört doch mal!”, flüsterte er. Tatsächlich, jetzt vernahmen auch die anderen die Laute. “Kuga ist nicht hier”, sagte Tom. “Vielleicht ist er im Haus. Kommt! Lasst uns schauen, was da los ist”, rief Ricky mit seiner rauhen Stimme.

Sie schlichen sich vorsichtig durch das hohe Gras. Sie wussten, dass der Obdachlose in ihre Festung gehen würde. “Psst, seid leise!”, zischte Ricky ihnen zu. Das Knacken kam immer näher. Den Kindern schlug das Herz bis zum Hals. Was, wenn der Mann sie sehen würde. Was wird er tun? Trotz ihrer Angst machten sie weiter. Langsam krochen sie auf allen Vieren durch die Wildnis. Sie waren ihrem Spielturm schon ziemlich nahe. Der Graben, den Tom’s Vater gezogen hatte, war nicht mehr weit entfernt. Bald war es soweit.

Auf einmal hallten zwei laute Schreie durch die Nacht. Den Kindern gefror beinahe das Blut in den Adern. Dann wieder:”Ah, Au!” Das Stöhnen wurde immer lauter. Tom, Anja und Ricky waren jetzt am Burggraben angekommen. Erschrocken schauten sie nach unten. Da, da waren zwei Männer, teilweise im Graben versunken und Kuga! Der Kater hatte den beiden wahrscheinlich in die Waden gebissen. Nicht so leicht wie er es bei Tom machte. Nein, das musste schon stärker gewesen sein. Zwei Obdachlose! Sie hatten sich offensichtlich die Füße verknackst, als sie in den Graben einsanken.

Auf einmal näherten sich Scheinwerfer. “Was ist los? Tom? Wo seid ihr?” Herr Thaler kam mit seiner Frau angelaufen. “Papa, wir haben sie. Sie liegen beim Graben!”, rief Tom schon von weitem. Verzweifelt versuchten die Männer, sich aus der Falle zu befreien. Aber das konnten sie kaum, denn die Verletzungen an den Füßen schmerzten schon sehr. Kuga rannte aufgeregt auf und ab, so als wollte er seine Beute nicht aus den Augen lassen. Frau Thaler hatte gleich, als sie die fremden Schreie hörte, mit ihrem Handy die Polizei gerufen.

Polizeisirenen heulten auf und schon erhellte ein breites Flutlicht den verwachsenen Garten. Drei Polizisten kämpften sich den Weg frei, vorbei an den Tannen. Dann halfen sie den beiden Männer, sich aufzurichten. Beim genaueren Hinsehen stellte Tom plötzlich fest, dass es ältere Jungs waren, keine Männer. “Die Olek-Brüder!”, riefen die drei Freunde zur gleichen Zeit. “Aha! Mit euch hatten wir ja schon öfters das Vergnügen”, rief einer der Polizisten. “Ja was haben wir denn da?” Der Beamte sprang in den Graben und hielt plötzlich eine bunte Dose in der Hand. “Die Schatulle!”, wunderte sich Vater Thaler.

Herr Thaler erklärte das mit der Schatulle und dass darin die 200 Euro sein müssten. Somit war auch klar, dass die Olek-Brüder das Pult aufgebrochen und das Geld samt Füllfederhalter gestohlen hatten. Tom wurde beinahe schwindelig, als er all das hörte. Seine Freunde waren fassungslos. “Na dann wollen wir mal sehen!”, sagte einer der Beamten und öffnete die Schatulle. Erwartungsvoll blickten alle in die Dose. Leer! Sie war total leer. Die Brüder saßen jammernd auf dem Boden und steckten die Köpfe ein.

“Ihr wollt doch sicher bald von euren Schmerzen befreit werden, oder?”, rief ihnen der Polizist zu. “Dann sagt auch sofort, was ihr mit dem Füllfederhalter und dem Geld gemacht habt! Los, antwortet jetzt!” Vom Schmerz gepeinigt gaben sie endlich zu, dass sie während der großen Pause das Pult aufgebrochen hätten. Die Schuld wollten sie Tom zuschieben. Sie hatten ihn bereits ausgespäht, als er in das Haus gezogen war.
Sie entdeckten sein Namensschild und wussten nun, welcher sein Schreibtisch war. Sie steckten den Füllfederhalter in seine Schultasche, nahmen die Schatulle mit dem Geld und liefen weg.

“So, so! Und was wolltet ihr jetzt mit dieser leeren Dose hier anfangen?”, ärgerlich fauchte der Polizist sie an. Die beiden zögerten und fingen gleich stärker zu jammern an. “Raus mit der Sprache!”, herrschte sie der Beamte an. “Wir, wir wollten die Schatulle Tom Thaler unterschieben. Damit er verdächtigt wird. Wir wussten, dass das nun sein Turm hier ist, obwohl wir die Burg schon früher beschlagnahmt hatten. Ja und dann, dann hätten wir der Polizei eine Mitteilung zukommen lassen, wo die Dose zu finden ist.” Erschrocken blickte Tom seinen Vater an. Seine Freunde waren genauso geschockt wie er. “So und nun holt euch der Krankenwagen ab. Sobald ihr verarztet seid, nehmen wir ein Protokoll auf.”

So war das also, überlegte Tom in Gedanken. Die Schatten, der Atlas, die Kerze im Turm. Das waren also die Olek-Brüder. Das war die Lösung!
Die drei Freunde fielen sich erleichtert in die Arme. “Wir haben es geschafft Tom!”, rief Ricky erleichtert. “Das hat echt super geklappt, dank eurer Hilfe”, erwiderte er. Anja hüpfte vor Freude und Kuga wusste gar nicht, wie ihm geschah. “Du hast sie in Schach gehalten, Kuga!”, rief Tom voller Freude. “Und ich, ich bin endlich befreit!”, jubelte er. “Lasst uns ewige Freundschaft schwören!” Ricky erhob seine Hand und Anja und Tom schlugen ein. “Hey, und vergesst nicht, dass ihr dank des Spielturms die Täter gefasst habt!”, lachte Herr Thaler.

Spielturm Abenteuergeschichte: Viertes Kapitel – Schlimmer Verdacht

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schlimmer Verdacht

“Hey Ricky, hey Anja!” Lasst uns heute in der Burg treffen, o.k.?” “Ja, sicher!”, erwiderte Ricky. “Wir treffen uns in der großen Pause im Schulhof draußen. Dann können wir weitersprechen”, ergänzte Anja.
Frau Rösl gestaltete wie immer den Unterricht richtig interessant und spannend. Heute war Erdkunde dran. Das war Tom’s Lieblingsfach. Thema heute war Afrika. Vor lauter Aufmerksamkeit und von den vielen verschiedenen Tieren und Menschen, die es dort gab, bekam Tom ganz rote Ohren. Afrika, das war sein Lieblingsland. Dort würde er eines Tages ganz bestimmt hinfliegen.

Das Schrillen der Glocke riss Tom aus seinen Gedanken. Große Pause. Schnell lief er mit Anja und Ricky in den Schulhof. Während sie ihre Schulbrote aßen, sprachen sie fast nur von ihrer Burg. Sie machten Pläne, wie sie die Festung einrichten wollten. “Wir machen uns unsere eigene Flagge!”, schlug Anja vor. “Cool und wir drucken uns ein besonderes Tier drauf. Ihr wisst schon was ich meine.” “Wappentier nennt man das”, ertönte Ricky’s rauhe Stimme. “Hey, wir könnten ein Bild von Kuga draufdrucken lassen!” Tom’s Stimme überschlug sich fast vor lauter Begeisterung.

Beinahe hätten die drei Freunde die nächste Unterrichtsstunde versäumt, so sehr waren sie mit ihrer neuen Festung beschäftigt. Als sie ins Klassenzimmer liefen, blieben sie plötzlich erschrocken stehen. Sie standen ganz starr vor Schreck. Die Polizei! “Setzt euch!”, ermahnten die beiden Beamten die Kinder. Was war passiert? Alle Schüler waren ganz steif und ruhig. Frau Rösl sprach mit den beiden Männern und schien ganz nervös zu sein. Ängstlich blickten sich die drei Freunde an. Es musste was Schlimmes sein. So aufgebracht hatten sie ihre Lehrerin noch nie gesehen.

“Aufpassen!”, ertönte plötzlich die laute Stimme eines der beiden Polizisten. “Irgendwann im Laufe des Vormittags wurde das Pult eurer Lehrerin aufgebrochen. Wahrscheinlich mit einem Schraubenzieher. Es wurde auch etwas gestohlen.” Frau Rösl drängte sich vor und erklärte:”Hier im Pult lagen 200 Euro für die nächste Klassenfahrt. Die sind weg. Außerdem ein wertvoller Füllfederhalter, den mir mein Großvater vererbt hatte.” Verstört blickte sie alle Schüler der Reihe nach an. “Wahrscheinlich war es einer aus unserer Klasse!”

Leichenblass saßen die Kinder da. Das war ein Schock! Wer mochte es gewesen sein? Wer war zu so einer schlimmen Tat fähig? “Also Kinder. Wir wollen hier keinen verdächtigen, aber wir müssen den Diebstahl untersuchen. Vielleicht befindet sich ja die Beute noch mitten unter uns.” Mit zusammengekniffenen Augen musterte der Polizist einen Schüler nach dem anderen. Verängstigt zogen die Kinder ihre Köpfe ein. Wer war es? Die Ruhe im Raum machte alles noch schlimmer.

“So Kinder!”, rief er. “Ein jeder von euch öffnet jetzt seine Schultasche und leert den ganzen Inhalt auf den Tischen aus. Einer nach dem anderen. Wir fangen in der ersten Reihe der Fensterseite an.” Wolfgang war der erste. Nervös schüttelte er seine Schultasche leer und nahm alle Hefte raus. Da war nichts, was nicht ihm gehörte. “Leere jetzt deine Hosentaschen aus!”, befahl ihm der Beamte. Aber auch da war außer einem Kaugummi und dem Schulbus-Ticket nichts drin. Annette war als nächste dran. Auch bei ihr wurde nichts gefunden.

Fieberhaft überlegte Tom, wer aus seiner Klasse zu so etwas fähig sein sollte. Er kannte zwar alle nicht so genau, aber er traute eigentlich keinem so etwas zu. Auch er hatte seine Tasche nun vollständig ausgeleert. Ein polterndes Geräusch erschreckte ihn plötzlich. Der Füllfederhalter! Tom schaute mit offenem Mund hoch und blickte in die lauernden Augen des Polizisten. Dahinter stand Frau Rösl und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. “Nein!”, schrie sie laut. Tom wurde leichenblass. Ihm wurde auf einmal ganz übel und sein Körper wurde abwechselnd heiss und kalt. “Da haben wir den Übeltäter!”, rief der Polizist. Dessen Kopf war nun ganz rot und seine glänzenden Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen.

Tom dachte, dass er in einem Albtraum gefangen sei. Er wollte endlich aufwachen. Aber nein, das war die Wirklichkeit. Er blickte sich kurz zu seinen Freunden um und starrte in deren ungläubige Augen. Das war ein grausamer Schock für Tom. Er hatte seine Freunde verloren. Leise kullerten seine Tränen die Wangen hinunter. Lieber Gott, hilf mir!, flehte er in Gedanken.
“Komm mit!”, forderte ihn der Beamte auf. “Wir bringen dich zu deinen Eltern.”

“Nie und nimmer!” Herr Thaler wurde jetzt böse. “So etwas macht unser Sohn nicht. Da sind wir uns total sicher!” Frau Thaler nahm ihren Sohn in den Arm und versuchte, ihn zu beruhigen. “Der Füllfederhalter wurde bei ihm gefunden und das ist ja schon der Beweis, oder?” Der Beamte wollte unbedingt ein Geständnis haben und rausfinden, wo Tom das Geld versteckt hatte. “Und ich sage Ihnen, dass Tom das nicht war. Wahrscheinlich wurde ihm der Füllfederhalter untergeschmuggelt.” “Ach was!” Ärgerlich nahm der Polizist seinen Block. “Ich komme wieder!” Mit lauten Schritten verließ er das Haus.

Traurig blieb Tom die ganze Zeit auf seinem Zimmer. Er hatte keine Lust, etwas zu unternehmen. Keiner konnte ihn aufheitern, nicht einmal sein Vater. Dafür wich Kuga nicht von ihm. Die ganze Zeit war er ganz nah an seiner Seite und stubste ihn hin und wieder mit seinem Näschen an dessen Stirn. Ein Klopfen an seiner Tür ließ ihn hochfahren. “Tom! Willst du mit uns sprechen?” Es war Anja’s Stimme, die durch die Tür drang. Langsam öffnete Tom diese. Ricky und seine Schwester sahen Tom lange an und sagten dann:”Tom, wir wissen genau, dass du es nicht warst. Wir sind und bleiben deine Freunde. In guten und schlechten Zeiten.”

Tom’s Herz machte fast einen Sprung vor Freude. Er hatte seine Freunde nicht verloren. Er konnte gar nicht sagen, wie froh er war. Selbst wenn er von seiner Lehrerin und den Polizisten wegen des Diebstahls verdächtigt wurde. Seine Freunde waren ihm das Wichtigste. Die drei Verbündeten sprachen lange über die Situation aber fanden leider keine Lösung. “Wir halten zu dir, Tom!”, sagte Anja. “Wir werden dir auch helfen, dass du da wieder rauskommst.”

Am nächsten Samstag hatte Tom’s Vater eine Überrachung für seinen Sohn. “Komm einfach mit und schau!” Tom folgte ihm durch den verwilderten Garten, bis sie an den Spielturm kamen. “Was ist das?”, fragte der Junge. “Tja, ganz einfach. Jede Burg hat einen Burggraben. So auch deine!” “Cool, Papa! Ein richtiger Graben!”, staunte Tom. “Ja, aber das ist nicht alles. Sobald ich wieder mehr Zeit habe, kleide ich diesen Graben mit Teichfolie aus. Dann lassen wir Wasser einlaufen und schon ist deine Festung geschützt vor Feinden. Er ist zwar nicht tief, aber bis zu den Knien kann man schon einsinken.” Tom war trotz dem tiefen Schmerz, den er noch in sich hatte, ganz froh und konnte es kaum mehr erwarten, bis endlich Wasser drin war. Aber dass der Graben für noch ganz andere Sachen gut war, das wusste er bis jetzt noch nicht.

Spielturm Abenteuergeschichte: Drittes Kapitel – Die Entdeckung

Montag, 4. Oktober 2010

Die Entdeckung

Jeder Schüler hatte sein Lieblingsposter an der Wand im Klassenzimmer hängen. Da waren Fußballspieler, Rockstars, Formel- 1-Rennautos und noch viel mehr. Tom’s Poster sah einfach spitze aus. Man konnte es sehr gut sehen und darauf war er jetzt sehr sehr stolz.
Er freute sich jeden Tag sehr auf die Schule. Vor allem, dass er Ricky und Anja wieder treffen konnte. Ricky erzählte immer so viele Abenteuergeschichten, die er erlebt hatte. Und Anja hatte immer ganz besonders gute Ideen. Eines Tages wollten die beiden Tom Zuhause besuchen. “Aber ihr könnt noch nicht im Garten spielen. Das Gras ist noch viel zu hoch und die Büsche und Bäume müssen erst noch geschnitten werden”, erklärte ihm sein Vater. “Bitte, bitte, Papa!”, flehte er. “Wir wollen uns doch ein Versteck im tiefen Gras bauen.”

Der Junge ließ nicht locker, obwohl weder er noch seine Eltern den riesengroßen Garten je besichtigt hatten. An die Schatten dachte er schon gar nicht mehr. Er würde ja seine neuen Freunde dabeihaben. “Also gut”, sagte sein Vater. “Der frühere Hausbesitzer sagte mir, dass das Grundstück total eingezäunt ist. Bleib nur innerhalb dieses Gebietes! Stell keine Dummheiten an und gehe nicht alleine, verstehst du?” “Supi, danke!” Schon lief Tom los und holte Anja und Ricky, die nur drei Häuser entfernt wohnten. “Wartet, wir müssen uns irgendwie bewaffnen!” Ricky nahm die zwei alte Gehstöcke mit. ”Die leihen wir uns von Opa, das geht schon klar.”

“Wow!”, staunte Anja. “Das ist ja ein richtiger Dschungel. Soviel Bäume und das dichte Gras.” “Auf ins Abenteuer!”, rief Tom mit lauter Stimme und stapfte gleich los. “Hey Tom, stopp!” Ricky hielt ihn am Arm zurück. “Da könnten Schlangen sein!” Erschrocken ließ Tom ihn vorausgehen. Jetzte packte ihn die Angst. Obwohl er aber genau wusste, dass die Schlangen nicht richtig giftig waren. Das gab es nur in anderen Ländern, hatte ihm sein Papa einmal erzählt.

Anja und Ricky gingen voraus. Mit ihren Stöcken schoben sie das hohe Gras zur Seite. “Vorsicht!”, mahnte Ricky. “Wer weiss, was da so alles unter dem Gras versteckt ist!” “Mensch Tom, euer Garten ist ja ein richtiger Abenteuerplatz!” Anja half ihm über eine unebene Stelle und hielt seinen Arm fest. Plötzlich schrie sie ganz laut und fiel zu Boden. Etwas Schwarzes huschte an ihr vorbei. “Kuga! Hey, was machst du denn da?” Tom half Anja hoch und beruhigte sie. “Darf ich vorstellen? Das ist mein Kater Kuga!”

Noch ganz erschrocken klopfte sich Anja den Lehm von ihrer Jeans. “Wow, das war ein Ding! Hallo Kuga, nette Begrüßung!” Alle drei mussten plötzlich furchtbar lachen und hielten sich dabei die Bäuche. “Was für ein Abenteuer!”, rief Ricky mit seiner rauhen Stimme. “Komm Kater, du bist jetzt unser Spurensucher!” Und schon hüpfte die Katze durch das tiefe Gras. Oft konnte man nur ihren schwarzen Ohren sehen. Nach ein paar Sprüngen drehte sie sich zu den Kindern um und wartete auf sie.

Ein paar hohe, grüne Tannen versperrten ihnen den Weg. “Außenrum, kommt mir nach!” Ricky bahnte sich den Weg in einem weiten Bogen rund um die Bäume. Dann blieb er stehen und blickte nach oben, Richtung Himmel. “Wow!”, rief Anja und blickte zu Tom, der mit offenem Mund dastand. “Supi, das ist ein Baumhaus!” “Na klar!” , erwiderte Ricky. “Das ist ein richtig großer Spielturm. Ein Kletterturm mit Rutsche!” Die drei Kinder standen mit großen Augen da und starrten auf den mächtigen Turm.

Winnetoo Spielturm Ritterburg

Winnetoo Spielturm Ritterburg

Nachdem sie sich alle ein bisschen erholt hatten, gingen sie näher auf den Spielturm zu. “Hoffentlich versteckt sich da oben keiner.” Tom war etwas mulmig zumute. “Das werden wir gleich sehen. Kommt! Lasst uns die Burg stürmen!” Ricky kletterte die Holzleiter zur Festung hoch, rutschte plötzlich aus und fiel zu Boden. Besorgt blickten die anderen in seine Richtung. “Gerade noch mal gut gegangen!”, hörte man seine rauhe Stimme aus dem dichten Gras. “Los, kommt her! Hier gibt es einen Holzsteg zur Burg!” Kaum gesagt, lief Anja diesen schon hoch und hatte schon ihr Ziel erreicht.

Endlich standen alle drei Abenteuerer oben auf der Burg. Kuga war natürlich mit dabei. “Supi! Wir haben eine eigene Festung!” Tom war ganz aufgeregt und fing an, die vier Türme der Burg zu untersuchen. “Vielleicht finden wir etwas, was wir brauchen können!” “Ja, Tom, oder sogar einen Schatz!”, erwiderte Anja. “Hey Leute, seid vorsichtig. Wer weiß, was da so versteckt liegt!” Ricky ermahnte beide mit erhobenem Zeigefinger. Dann ging er als erster voraus.

In den Türmen lagen verstreut alle möglichen Dinge herum. Komikhefte, leere Chipstüten und Limonadenflaschen waren auf dem Boden kreuz und quer verstreut. “Schaut mal, was ich gefunden habe!” Anja bückte sich und nahm ein verdrecktes Buch hoch. “Mensch, ein nagelneuer Atlas. Da steht Grundschule Metten drauf!” “Zeig! Gib her!”, forderte sie ihr Bruder auf. Tom steckte seinen Kopf zwischen die beiden und betrachtete das Buch. “Wisst ihr was? Das ist Eigentum unserer Schule.” “Ja, ich denke du hast Recht. Da ist ja auch ein dicker Stempel mit der Anschrift drin. Wie kommt das hierher?” Ricky kratzte sich am Kopf. Lasst uns beratschlagen. Auf alle Fälle müssen wir es der Schule zurückgeben.” “Vielleicht haben die Kinder, die früher in unserem Haus wohnten, das Buch einfach gestohlen”, erklärte Tom seinen Freunden.

“Vielleicht ist das hier ein Räuberversteck.” Ricky rieb sich die Stirn. “Na klar doch! Da treiben sich sicher irgendwelche Typen hier rum.” “Wow, das ist ja irre!” Anja hob ihre Augenbrauen. “Wer weiss, vielleicht beobachtet uns jetzt jemand!”, flüsterte sie leise. “Die Schatten, vielleicht waren das die Männer!” Erschrocken blickte Tom die beiden an und erklärte ihnen dann von den Geister-Schatten, die er damals beim Einzug in das Haus gesehen hatte. “Papa sagte mir, dass kein Fremder in den Garten kann. Vorne ist er mit einem hohen Tor verschlossen. Außerdem ist er total eingezäunt.”

Am späten Nachmittag konnte Tom es kaum erwarten, bis sein Papa von der Arbeit nach Hause kam. “Stell dir vor, wir haben einen Spielturm gefunden. Eine richtige Festung mit vier Türmen!” “Was? Wo? Tom’s Vater war ganz erstaunt und neugierig. “Na dann mal los, zeige mir die Burg!” “Supi, Papa. Komm mit! Da kann man toll klettern und sich auch ganz gut verstecken. Anja und Ricky waren auch schon mal da.” “Na, das muss ich mit eigenen Augen sehen!” Vater und Sohn stapften durch das hohe Gras. Stolz lief Tom voraus. Kuga war natürlich mit dabei, wie immer.

Tom’s Vater war sehr erstaunt, als er die mächtige Spielburg entdeckte. Davon hatte ihm der Vorbesitzer des Hauses gar nichts erzählt. “Warte Tom! Ich will erst mal alles genau überprüfen, damit ihr auch sicher seid in eurer Festung. Das Holz ist in sehr gutem Zustand und die Türme stehen fest und stabil. Die Burg scheint erst ein paar Jahre alt zu sein. Das schlimme daran ist, dass hier Flaschen und allerhand Zeugs rumliegt.” “Null Problemo Papa, wir machen das alles weg. Wir haben jetzt eine richtige Festung. Ich, Ricky, Anja und natürlich Kuga. Er ist sozusagen unser Spürhund.”

Tom war richtig glücklich über seine neue Entdeckung. Zwar hatte sein Vater versprochen, ihm ein Holzhaus im Garten zu bauen, aber das brauchte er ja gar nicht mehr. Die Burg war ja viel, viel besser. “Schau mal Papa! Wir können hier noch ein Fernrohr festmachen. Damit beobachten wir die Feinde. Und wir können unsere eigene Flagge aufstellen. So weiß jeder, dass die Burg uns gehört.” Tom konnte gar nicht mehr aufhören, von seinen Plänen zu erzählen. Er vergaß sogar, dass er seinem Vater von dem gestohlenen Buch berichten wollte. Das war vielleicht ein Fehler.

Spielturm Abenteuergeschichte: Zweites Kapitel – Neue Heimat

Donnerstag, 30. September 2010

Neue Heimat

Die letzten Tage hatte Tom damit verbracht, mit seinen Eltern neue Möbel für sein Zimmer auszusuchen. Sein Herz hüpfte vor Freude, als er endlich ein gelbes Bett bekam. So eines hatte er sich schon immer gewünscht. Darauf war jede Menge Platz für ihn und seine Katze. Und natürlich noch für ein oder zwei Freunde. Mit denen konnte er dann endlich seine geliebten Videospiele spielen. An den Wänden klebten wieder jede Menge Poster seiner Lieblingsspieler von Bayern München.

“Tom, beeile dich!”, rief der Vater nach oben. “Wir wollen doch deinen Schulweg auskundschaften!” Schnell hüpfte der Junge die Stufen nach unten und schwang sich auf sein dunkelblaues Mountainbike. Er war schon ganz aufgeregt, denn nächste Woche sollte es endlich losgehen. Er durfte mit seinem Fahrrad zur Schule fahren. Sein Vater fuhr nun voraus und erklärte alle Gebäude ringsherum. “Orientiere dich an diesem Gebäude hier, Tom! Das ist das Feuerwehrhaus. Zur Schule sind es von hier aus nur noch ein paar Minuten.“

Tom versuchte, sich alles ganz genau zu merken. Die kleine Brücke, die die zwei Dämme verband. Den alten Bauernhof mit den schwarz-weißen Kühen davor, die sich das grüne Gras schmecken ließen. Dann das rote Feuerwehrhaus mit dem großen Turm. Darin befanden sich die Schläuche, hatte ihm sein Vater erklärt. Der schmale Weg machte eine kleine Biegung. “Da vorne. Schau Tom! Da ist deine neue Schule.”

Das gelb gestrichene Gebäude mit dem roten Dach sah ganz fröhlich aus. Tom hüpfte schnell von seinem Rad und lief zu der alten Treppe aus grauem Stein. Er hielt sich an dem schmiedeeisernen Handlauf fest und stieg Treppe für Treppe nach oben. Sein Vater folgte ihm. Plötzlich wurde die Holztür von innen aufgestoßen. “Raus mit euch, das war jetzt das letzte Mal!” Zwei schwarzhaarige Buben stolperten schnell die Treppe runter, vorbei an Tom und seinem Vater. Er konnte sich gerade noch an die Seite drücken, sonst wäre er mit ihnen zusammengestoßen.

Mit düsterem Blick, die Hände in die Hüften gestemmt, stand der Mann im schwarzen Anzug vor der Tür. Sein Atem ging heftig. Er war wohl sehr böse. Erschrocken versteckte sich Tom hinter seinem Vater. “Schon gut, tut mir leid!”, rief der Mann ihnen zu. “Sie sind wohl neu hier, was? Übrigens ist mein Name Meier. Ich bin der Schulleiter.” Tom’s Vater reichte ihm die Hand: “Thaler mein Name und das ist mein Sohn Tom.” Zögernd löste sich der Junge von seinem Vater und zeigte sich dem Leiter.

“Aha! Du kommst wohl in unsere Schule, richtig?” “Jaah”, erwiderte Tom etwas ängstlich. “Brauchst keine Angst zu haben. Die beiden Jungs vorher haben nur wieder versucht, ihre Streiche hier im Schulhaus zu spielen. Das sind die Olek-Brüder und für fast jede Dummheit verantwortlich. Die Schule fängt aber erst nächste Woche an.” “Ja”, erwiderte der Vater. “Wir wollten uns nur schon mal kurz umsehen. Tom wird den Schulweg mit dem Fahrrad fahren. Es sind ja nur fünf bis zehn Minuten von unserem Haus aus.” “Na dann bis nächste Woche!” Schwupps, schon war der eigenartige Mann wieder verschwunden.

Schnell waren die Olek-Brüder wieder vergessen. Tom hatte noch jede Menge zu erledigen. Ein neuer Schulranzen musste her, die Bücher wollten sie auch noch kaufen und noch vieles mehr. Vor lauter Aufregung konnte der Junge kaum richtig schlafen. Immer wieder musste er daran denken, wie es in der neuen Schule wohl sein mag. Würde er endlich neue Freunde finden? Wird sein neuer Lehrer auch nett sein? Fragen über Fragen. Doch bald war es soweit. Der erste Schultag begann.

Tom war mit seinen Eltern schon ganz früh in der Schule. Sein Herz klopfte ganz wild und er fing an zu schwitzen. “Das geht schon alles in Ordnung, mein Kind.” Beruhigend legte die Mutter ihre Hand auf seine Schulter. Dann standen sie endlich vor seinem neuen Klassenzimmer. Es waren nur wenige Schüler in der Klasse. Manche alleine, andere wiederum hatten ihre Eltern dabei. Unsicher sah sich Tom um. Mit seinen Eltern hatte er schon vorher besprochen, dass er ganz vorne sitzen wollte. So konnte er sich am besten auf den Unterricht konzentrieren.

Langsam füllte sich das Zimmer. Die Eltern verließen nun die Klasse. Bald würde es losgehen. Es kamen mehr Mädchen als Buben. Erstaunt beobachtete Tom jeden Schüler. Manche waren für ihr Alter schon recht groß. Einige kannten sich schon und setzten sich zusammen in eine Bank. “Ist hier noch frei?” Tom zuckte zusammen und blickte nach rechts. Vor ihm stand ein Mädchen mit blonden Zöpfen. “Ja, klar!”, stammelte Tom. Eigentlich hätte er lieber einen Jungen neben sich gewollt. Aber vielleicht konnte er später noch mal die Sitze tauschen.

Die Stunden vergingen wie im Flug. Frau Rösl, ihre Klassenlehrerin, war besonders nett. Gleich am Anfang machte sie Kennenlernspiele mit den Schülern. Tom konnte sich all die Namen gar nicht merken, weil es so viele waren. Neben ihm saß Anja. Sie war ganz freundlich. Sie sagte Tom, dass auch ihr Bruder in der gleichen Klasse ist. “Sein Name ist eigentlich Richard, aber alle nennen ihn nur Ricky”, erklärte sie ihm. Dann waren da noch Annette, Rolf, Jürgen, Hans, Wolfgang und viele mehr. Tom’s Kopf rauchte ganz schön. Aber mit der Zeit würde er sich die Namen schon merken können.

“Wo wohnst du denn?”, fragte ihn Anja nach der Schule. “Gleich das erste Haus nach dem Feuerwehrhaus”, erklärte Tom. “Super!”, meldete sich jetzt auch Ricky, ihr Bruder. “Dann haben wir ja einen gemeinsamen Nachhauseweg.” Die drei Schüler marschierten die kleine Teerstraße entlang, vorbei an der Wiese mit den Kühen, vorbei an dem Feuerwehrhaus. Tom erzählte ein bisschen von München und dass er die schönen Parks vermisst. “Wenn du willst, sagte Ricky, dann gehen wir mal zusammen an das Donauufer. Da können wir prima Papierschiffe ins Wasser lassen.”

Gespannt warteten Tom’s Eltern schon vor dem Haus. Das letzte Stück fuhr er mit dem Fahrrad, nachdem er sich von Ricky und Anja verabschiedet hatte. “Erzähl doch, wie war die Schule?”, gespannt sahen die beiden ihn an. “Na wie halt? Cool war’s!“, zufrieden lachte Tom und erzählte gleich von der netten Lehrerin Frau Rösl, von den beiden Schulkameraden Anja und Ricky und von den vielen anderen Namen. Besonders gefiel ihm das Kennenlernspiel und dass jeder ein Poster mitbringen darf, das an die Wand im Klassenzimmer gehängt wird.

“Na komm, dann schauen wir gleich mal, ob wir noch dein Lieblingsposter in Reserve haben.” “Ja, super, Bayern München!!” Jubelnd sprang Tom auf und lief schnell die Treppe hoch in sein Zimmer. “Hey Kuga! Das war ein toller Tag. Ich habe sogar schon zwei Freunde! Oder? Hmm…” , er überlegte kurz und sagte dann schnell:” Fast-Freunde eben.” Eifrig durchwühlte Tom seine Holzkiste, die er noch nicht mal ausgeräumt hatte. Da! Da war es. Schnell nahm er es raus und legte das Poster auf seinen Schreibtisch. Morgen war der besondere Tag. Sein Super-Poster würde an der Wand im Klassenzimmer hängen. Er konnte den nächsten Tag kaum mehr erwarten vor lauter Vorfreude.

… Wenn Ihr wissen wollt wie es mit Tom, Kuga und dem Abenteuer am Spielturm weitergeht,  lest das Nächste Kapitel- Die Entdeckung. Dieses Kapitel wird am 4.10.2010 hier in unserem Blog veröffentlicht.

Spielturm Abenteuergeschichte: Erstes Kapitel –Der Umzug

Dienstag, 28. September 2010

Der Umzug

Der große Umzug stand bevor. Tom und seine Eltern zogen von München in das kleine Dorf Metten. Mutti erzählte ihm, dass die neue Heimat ganz viele Wiesen und Bäume hat. Viel mehr als in München. Ihr Haus wird viel viel größer sein als das alte. “Und das Beste ist ein riesengroßer Garten für dich”, flüsterte seine Mutti ihm damals ins Ohr. “Und weisst du was? Wir werden dir und Kuga einen tollen Spielturm in diesem Garten bauen.” Seine Mama versuchte ihn aufzuheitern, aber Tom war gar nicht froh. Er hatte Angst vor der fremden Gegend. Und er wusste nicht, was ihn dort erwarten würde.

Sein Vater wurde von seiner Firma hierher versetzt. Tom war schon etwas traurig darüber, weil er vieles vermissen würde. Den großen Olympiapark, in dem er herrlich mit seinem Skateboard fahren konnte und natürlich den Englischen Garten, in welchem er super mit dem Rad weite Runden fuhr. Den großen Fluss Isar, an dessen Ufer er die Papierboote, die er mit Mutti bastelte, ins Wasser setzte. Den riesigen Viktualienmarkt, wo ihm seine Mutter immer die wunderbar duftenden Schokoladenfrüchte kaufte.

So eine Trennung tat schon recht weh, aber wenn er es sich genau überlegte, hatte dies auch etwas Gutes. Nur allzu ungern erinnerte sich Tom an zwei Mitschüler seiner ehemaligen Grundschule, die ihn immer wegen seiner roten Haare und seiner Nickelbrille gehänselt hatten. Sie dachten sich immer wieder neue Streiche aus. Einmal, als er gerade seinen Schulranzen nehmen wollte, fand er darin jede Menge an Grasbüschel mit einem Haufen Lehm darin. Seine Bücher waren total verschmutzt, eines sogar so sehr, dass ihm seine Mutter ein neues kaufen musste.

Papa schimpfte ganz ordentlich mit Tom. Aber eigentlich konnte er doch gar nichts dafür. Er wollte seinem Vater alles erklären. Aber dieser hatte doch nie Zeit für ihn. Als Tom jetzt so darüber nachdachte, kullerten ein paar Tränen über sein Gesicht. Er fühlte sich ganz einsam und alleine. Richtige Freunde hatte er leider nie, denn seine Eltern mussten oft umziehen. Genauso wie jetzt. Tom hatte nur einen Wunsch: Er wollte endlich Freunde finden. Richtige Freunde. Die ihn nicht hänseln würden. Mit denen er Abenteuer erleben konnte.

“Tom, wo bist du denn?” Mutti rief nach ihm. Schnell wischte er sich die Tränen vom Gesicht und putzte sich mit seinem Ärmel die Nase. “Komme schon!” Er saß auf der Fensterbank und blickte nach unten. Da stand er schon. Ein riesiger Umzugswagen. Sie waren schon beinahe fertig. Sein Vater lief aufgeregt herum. Die Möbelpacker schleppten gerade die Couch in den Lastwagen. “Gleich geht’s los, Kuga!” Tom streichelte seinen treuen Kater, der mit ihm vor dem Fenster saß. Kuga war sein bester Freund.

Vor zwei Jahren ging seine Mama mit ihm in das Tierheim. Die Lehrerin hatte den Kindern erzählt, dass dort sehr viele Tiere sind, die kein Zuhause hätten. Sie waren einfach in der Kälte ausgesetzt worden. Auch ganz kleine Katzenbabies waren dabei. Ohne Futter und ohne Schutz. Als Tom damals den kleinen schwarzen Kater sah, wusste er sofort, dass er ihn mit nach Hause nehmen würde. Mit seinen dunkelgrünen kleinen Äugchen eroberte er sofort Tom’s Herz.

Die Mutter stimmte gleich zu und schwupps, schon gehörte der kleine Kater zur Familie. Das war ein ganz glücklicher Tag für Tom. Endlich hatte er einen Freund. Die beiden unternahmen vieles gemeinsam. Im Garten ihres Hauses hatte Tom ihm ein Haus aus Pappschachteln gebaut. Kuga versteckte sich gerne darin. Wenn seine Eltern oder er an dem Papphaus vorbeigingen, sprang der Kater schnell heraus und biss ihnen einfach in die Wade. Und zack, schon war er wieder in seinem Haus verschwunden.

Das tat nur ein bisschen weh, aber das war egal. Der Kater dachte sich immer wieder lustige Streiche aus und brachte damit alle zum Lachen. Ja, so war das damals.
“So Kuga, auf geht’s!” Tom legte dem Kater sein rotes Lederhalsband um. Da war der Name des Katers drauf und die Telefonnummer der Eltern. Das war sehr wichtig, falls Kuga mal verlorengehen sollte. Tom sprang auf und sah sich noch ein letztes Mal in seinem Kinderzimmer um. Alles war leer und kahl. Nur das Poster seines heissgeliebten Fußballvereins Bayern-München hing noch an der Wand. Und ab jetzt freute er sich auf den neuen Garten mit Spielturm und Kletterturm.

Die Fahrt in die neue Heimat dauerte nicht lange. Der Umzugswagen fuhr voran. Die Eltern folgten ihm mit ihrem Auto. Bis jetzt konnte Tom außer der Autobahn nicht viel sehen. Erst eine Stunde später entdeckte er einen Fluss. “Mama, Papa, schaut, der sieht fast so aus wie die Isar!” Aufgeregt richtete sich Tom auf und drückte seine Nase an der Scheibe platt. “Das ist die Donau. Da fahren sogar Schiffe drauf”, erwiderte sein Vater. “Und soviele Bäume und da, da ist eine ganz große Brücke!” Tom war jetzt ganz außer sich. “Warte Tom, gleich sind wir da!” Lächelnd zwinkerte ihm sein Vater zu.

Endlich bogen sie in eine kleine Einfahrt. Der Laster stoppte. “Wow!”, staunte Tom. Das ist unser Haus. Das ist ja riesengroß!” Er konnte es kaum erwarten und hüpfte schnell aus dem Auto. Beinahe hätte er Kuga in seinem Käfig vergessen. “Schnell Kuga, komm mit, wir sind Zuhause!” Tom stand nun vor dem großen, alten Haus. Da bekomme ich sicher ein ganz schönes Zimmer. Und natürlich eines für meinen Kater alleine. Das Haus war umgeben von einer riesigen Wiese. Da würde er sicher tolle Verstecke finden.

Tom’s Eltern waren schon dabei, die Möbel mit den anderen Männern abzuladen. Gerne wäre er in den Garten gegangen, aber irgendwie traute er sich nicht so recht. Das Gras stand so hoch, dass er kaum darüberblicken konnte. Überall standen riesige Tannenbäume. Lauter Christbäume, kam es ihm in den Sinn. Plötzlich sah er zwei dunkle Gestalten, die sich hinter den Bäumen versteckten. Tom stockte der Atem. Was war das? Waren das Geister? Erschrocken lief er zum Lastwagen zurück.

“Papa, Papa, komm schnell, da sind Geister im Garten!” Tom war vor lauter Angst ganz blass geworden. “Geister gibt es nicht, mein Junge”, antwortete der Vater mit ernster Miene. “Aber, ich habe doch… .” Tom versuchte zu erklären, was er gesehen hatte, aber sein Vater hatte nun wirklich keine Zeit für ihn. “Tom, das waren die Schatten der Bäume. Und überhaupt ist der ganze Garten eingezäunt, da kommt keiner rein.” Traurig setzte Tom sich auf einen grauen Stein, der neben dem Haus lag. Was er gesehen hatte, hatte er gesehen. Da war er sich ganz sicher.

Abends, als er dann in seinem Bett lag, wollte Mutti ihm noch eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen, aber Tom konnte einfach die Schatten im Garten nicht vergessen. “Mama, ich habe Angst, dass die Schatten zu mir kommen”, flüsterte er seiner Mutter zu. “Hab keine Angst, mein Bub. Das waren nur die Schatten der Bäume. Wir sind hier und passen schon auf. Und Kuga beschützt dich auch. Er darf auch ab jetzt in deinem Bett schlafen.”

Die Mutter ließ die Tür einen Spalt offen. Ängstlich schmiegte sich Tom an seinen Kater. “Wir stehen das schon durch, Kuga”, versuchte er sich selbst zu beruhigen. “Und wenn Papa das Gras im Garten gemäht hat, schauen wir uns alles selbst an. Du kriegst ein neues Haus aus Pappe und ich baue mir ein Holzhäuschen mit Vater. Hab keine Angst, Kuga! Wir halten zusammen.” Erschöpft schlief Tom ein, während der Kater zufrieden auf dessen Bett lag und laut schnurrte.

Die Winnetoo Spielturm Ritterburg

Sonntag, 26. September 2010

Eine Ritterburg im 21. Jahrhundert

Winnetoo Spielturm

Winnetoo Spielturm

Einmal tapferer Ritter sein und den feuerspeienden Drachen bekämpfen! Einmal Burgfräulein in einem verwunschen Schloss, wie dem von Dornröschen sein! Das hat wohl jeder schon einmal geträumt.

Die Ritterburg von Winnetoo ist mehr als geeignet diese Fantasien auch auszuleben.Vier stolze Türme hat sie, über denen eine prächtige Fahne weht. Um zu der Galerie zu gelangen, auf der man über sein Königreich hinwegsehen kann, müssen erst Hindernisse überwunden werden, wie es sich für eine mächtige Burg ja auch gehört: Kletternetz, Strickleiter, ein Steg und eine Kletterwand fordern die tapferen Knappen und Hoffräuleins heraus. Wer es dann eilig hat, weil ein weiteres Abenteuer ruft, während er oder sie oben auf den Burgzinnen wandelt, gelangt über eine Wellenrutsche schnell wieder nach unten. Einen Sandsack gibt es auch, mit dem man sich wohl für den Kampf mit dem nächsten Schrecken bringenden Ungeheuer vorbereiten kann. Und weil bei einem solchen Prachtexemplar von Spielhaus nichts fehlen darf, gibt es natürlich auch einen Anbau mit Schaukel für das königliche Vergnügen. An dem dort angebrachten Basketballkorb hätten bestimmt auch König Arthur und Siegfried der Drachentöter ihre Freude gehabt, wenn es das Spiel schon zu ihren Zeiten gegeben hätte.

Alles in allem ist die Winnetoo Ritterburg bestimmt ein traumhafter Ort für Kinder, die gerne ihre eigenen Legenden wahr werden lassen.

Spielturm Tip

Dienstag, 21. September 2010
Winnetoo Spielturm

Winnetoo Spielturm

WINNETOO Spieltürme begeistern die Jungen und die Alten, denn mit kaum einen anderen Out-Door-Spielegerät hat man solch flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten. So kann man beispielsweise mit einem Stelzenhaus auf der Terrasse oder im Garten viele unterschiedliche Alternative zum Spielen für Kinder und Jugendliche schaffen. Dieses schöne und funktionale Holzhaus steht auf vier Stelzen und reizt die Großen und die Kleinen zum luftigen Aufstieg. Man darf dazu auch eine seitliche Leiter nutzen, doch mehr Spaß bereitet der freie Aufstieg. Dass dieser besonders gelungene Spielturm viel Begeisterung hervorruft, hängt auch mit dem Dach zusammen. Denn hier können sich dann die Jugendlichen oder Kinder auch beim schlechten Wetter in ihrem WINNETOO Spielturm gut gelaunt aufhalten. Damit ist ein Problem gelöst, das sonst immer viel Verdruss bereitet, denn schlechtes Wetter und Out-Door-Aktivitäten passen eher selten zusammen. Dieses WINNETOO-Stelzenhaus ist sicherlich auch eine gute Alternative zu einem Baumhaus, wenn man auf seinem Gelände keinen passenden Baum hat.

Dieser Spielturm mit seinen vier markanten Stelzen regt die Phantasie der Spieler in vielfältiger und pädagogisch wirksamer Weise an. So können die Kinder ihren WINNETOO Spielturm als kampferprobte Ritterburg oder als wildes Piratenschiff erleben und nutzen. Aber allein die Treffpunktmöglichkeit ist schon interessant, auch für Erwachsene, wenn man mal die Besucher mit einer innovativen Idee überraschen will.

WINNETOO Spieltürme bieten eine Vielzahl von interessanten Angeboten im umfassenden Sortiment von Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Diese sind sehr flexibel und gestaltbar angelegt, so dass die Kids immer wieder neue Möglichkeiten des Aufbaus und Umbaus suchen und gestalten können. So werden bereits einfachere Modelle mit verschiedenen Möglichkeiten für Stelzen oder Oberbau umsetzbar. Es sind aber auch detailreichere Kinderhäuser mit geschlossener Raumgestaltung und eingebauten Rutschen möglich. Insgesamt sind alle Spielturmmöglichkeiten so konstruiert, dass diese jederzeit nach sehr individuellen Wünschen und Vorgaben verändert werden können.